„So wie das Malen eines Bildes eine Kunst für die Seele ist, so ist das Schreiben eines Programms eine Kunst für den Verstand.“

Das Unterrichtsfach Informatik wird von der Klassenstufe sieben bis zum Abitur angeboten. Dabei ist es bis Klassenstufe zehn ein verpflichtendes Unterrichtsfach. 

Seit dem Schuljahr 2022/23 gibt es einen neuen Lehrplan ab Klassenstufe sieben, um den aktuellen Entwicklungen im Fach Informatik gerecht zu werden. Im Rahmen dieser Lehrplanveränderung kann ab dem Schuljahr 2026/27 Informatik in Sekundarstufe II nicht nur als Grundkurs, sondern ebenfalls als Leistungskurs gewählt werden. Nach dem aktuellen Lehrplan kann man Informatik im Grundkurs als mündliches Prüfungsfach wählen.

Die Informatik ist eine verhältnismäßig junge Wissenschaft, welche zunehmend an Bedeutung gewinnt. Anders als viele Klischees vermuten lassen, ist Informatik jedoch nicht Computerspielen oder mit Computerprogrammen umgehen. Die Wissenschaft Informatik teilt sich in vier große Themenbereiche: theoretische, praktische, angewandte und technische Informatik. Aus allen vier Lernbereichen werden den Schülerinnen und Schülern Inhalte vermittelt.

Die theoretische Informatik beschäftigt sich mit grundlegenden Fragestellungen über Strukturen, Verarbeitung, Übertragung und Wiedergabe von Informationen sowie Modellbildung und Abstraktion. Im Gymnasium werden diese Inhalte bereits ab Klassenstufe sieben mit der Abstraktion von Dingen der Umwelt in informatische Objekte und Klassen vermittelt. In Sekundarstufe II werden hier unter anderem Grenzen von Computerberechenbaren Problemen sowie Automatentheorie besprochen.

Die praktische Informatik verknüpft die theoretische mit der angewandten Informatik. Hier werden Lösungen für konkrete informatische Probleme gesucht. Dazu zählen vor allem das Arbeiten mit Algorithmen und Datenstrukturen sowie die Softwaretechnik. Auch hier beginnt die Thematik in Klassenstufe sieben mit dem Kennenlernen von algorithmischen Vorgängen und gipfelt in Sekundarstufe II in der Arbeit mit eigenen Rechnernetzen und der Programmierung komplexer Programme. Am Goethe-Gymnasium wird dazu die Programmiersprache Python genutzt, welche weltweit zu einer der führenden Programmiersprachen gehört.

Die angewandte Informatik beschäftigt sich mit der informatischen Lösung nichtinformatischer Probleme (bspw. aus der Medizin oder der Betriebswissenschaft). Das Erstellen von Computergrafiken oder Simulationen ist ein Hauptbestandteil der Arbeit in diesem Teilgebiet. In Klassenstufe sieben werden hier erste Ausblicke in die Möglichkeiten von informatischen Lösungsansätzen geboten. In Sekundarstufe II wird sich in diesem Bereich unter anderem mit Datenmanagement beschäftigt.

Der letzte Teilbereich ist die technische Informatik. Diese beschäftigt sich zum großen Teil mit der Hardware eines Computers. Dabei werden auch die eingebetteten systemnahem Software-Komponenten betrachtet. Hier wird in Klasse sieben bereits Funktionsweise und Aufbau von Hardwarekomponenten besprochen. In Sekundarstufe II wird hier über Schaltnetze in Rechnern sowie Prozessoren und Speichersystemen gesprochen.

Das Goethe-Gymnasium bemüht sich um eine gute informatische Ausbildung der Schülerinnen und Schüler, damit ein guter Querschnitt an Wissen aus allen vier Teilgebieten vermittelt wird. Damit soll ein Verständnis für die Arbeit der Computer erzeugt werden und der Weg zu einem intelligenten und bewussten Umgang innerhalb der vernetzten Welt entstehen.